Mehr Erlebnis, mehr Umsatz - Wie Freizeitparks Besucherdaten für gezieltes Marketing und Angebotssteuerung nutzen

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Teil 4: Mehr Erlebnis, mehr Umsatz - Wie Freizeitparks Besucherdaten für gezieltes Marketing und Angebotssteuerung nutzen

In den vorangegangenen Teilen dieser Artikelreihe haben wir gezeigt, wie Freizeitparks durch Ticket-Scanning an Verkaufsstellen wertvolle Daten über Besucherbewegungen und Verhalten sammeln können - und wie sich aus diesen Daten konkrete Erkenntnisse gewinnen lassen.

Im vierten und letzten Teil werfen wir nun den Blick auf den nächsten, entscheidenden Schritt: Wie lassen sich diese Erkenntnisse in zielgerichtetes Marketing und in ein besseres, individuelleres Besuchererlebnis übersetzen? Und wie führen diese Maßnahmen ganz konkret zu höherer Kundenzufriedenheit - und mehr Umsatz?

Denn letztlich geht es nicht nur darum, zu wissen, was im Park passiert - sondern darum, das Wissen aktiv und intelligent zu nutzen.

Vom Bauchgefühl zur datenbasierten Kommunikation

Viele Marketingentscheidungen in Freizeitparks werden bis heute stark aus dem Bauchgefühl getroffen. Welche Angebote beworben werden, wann Rabatte gegeben oder wie Gäste angesprochen werden - oft basiert das auf Erfahrung, Intuition oder Trial-and-Error.

Das ist nicht falsch - aber in einer zunehmend datengetriebenen Welt nicht mehr ausreichend.

Durch Besucherstromanalyse stehen Freizeitparks heute Informationen zur Verfügung, mit denen sich Zielgruppen differenziert ansprechen, Angebote personalisieren und Promotions besser timen lassen.

Und: Diese Maßnahmen sind nicht nur effizienter, sondern für den Besucher auch deutlich relevanter. Personalisierung, Relevanz und Timing sind die drei wichtigsten Faktoren erfolgreicher Kundenkommunikation - und genau diese lassen sich mit Besucherdaten gezielt steuern.

1. Zielgruppen besser verstehen - und passender ansprechen

Die Daten aus dem Ticket-Scanning geben Auskunft darüber, wie sich unterschiedliche Besuchergruppen im Park verhalten:

  • Welche Angebote nehmen Familien besonders häufig wahr?
  • Welche Attraktionen sind bei Jugendlichen besonders beliebt?
  • Wann sind Gruppenbesucher unterwegs - und wo halten sie sich auf?
  • Welche Altersgruppe nutzt welche Shops oder Gastronomieangebote?

Diese Informationen können für zielgerichtetes Marketing genutzt werden - z. B. durch differenzierte Newsletter, Social-Media-Kampagnen oder Push-Nachrichten in der Park-App.

Beispiel:

Die Auswertung zeigt, dass Familien mit Kindern zwischen 10 und 13 Uhr bevorzugt in einem bestimmten Themenbereich unterwegs sind. Eine gezielte In-App-Nachricht um 11:00 Uhr mit einem Gutschein für ein Familienmenü in der nahegelegenen Snackbar erhöht die Einlösungsrate signifikant - und steigert den Umsatz zur Mittagszeit.

2. Personalisierte Angebote in Echtzeit

Ein modernes Kassensystem mit Besucheranalyse ermöglicht nicht nur die nachträgliche Auswertung, sondern auch die Umsetzung dynamischer Angebote in Echtzeit. Damit können Freizeitparks auf das Verhalten der Gäste reagieren, während sie sich noch im Park befinden.

Mögliche Szenarien:

  • Besucher, die eine bestimmte Attraktion genutzt haben, erhalten in der Nähe ein passendes Merchandising-Angebot.
  • Gäste, die sich zur Hauptessenszeit außerhalb der stark frequentierten Zonen aufhalten, bekommen einen Rabatt für einen weniger besuchten Gastronomiestand.
  • Besucher, die sich am Nachmittag im Ausgangsbereich aufhalten, erhalten einen Gutschein für ein „Erinnerungs-Souvenir“ mit zeitlich begrenzter Gültigkeit.

Beispiel:

Ein Besucher kauft gegen 15:00 Uhr ein Eis in einem abgelegenen Parkbereich. Das System erkennt, dass die Gesamtverweildauer bereits über vier Stunden liegt und sendet über die App ein exklusives Angebot für eine Tasse Kaffee im Hauptrestaurant - gültig innerhalb der nächsten 30 Minuten. Das Ergebnis: Erhöhung der Aufenthaltsdauer und zusätzlicher Umsatz.

3. Besucher gezielt lenken - für bessere Verteilung und höhere Zufriedenheit

Ein oft übersehener Aspekt von Marketing ist die Besucherlenkung. Mit den richtigen Informationen zur richtigen Zeit lassen sich Besuchermengen gezielt steuern - und damit Wartezeiten reduzieren, Stoßzeiten entzerren und die Nutzung ruhiger Bereiche fördern.

Umsetzungsmöglichkeiten:

  • Digitale Anzeigen an zentralen Punkten mit Live-Informationen („Nur 5 Minuten Wartezeit bei Attraktion X“)
  • Hinweise über die Park-App („Jetzt ohne Wartezeit im Familienrestaurant Nord essen!“)
  • Lautsprecherdurchsagen mit wechselnden Empfehlungen
  • Zielgerichtete Promotionen für ruhige Bereiche (z. B. 2-für-1-Angebot im wenig besuchten Shop)

Vorteil:

Die Gäste erleben weniger Wartezeit, der Parkbetrieb läuft reibungsloser - und gleichzeitig werden Umsatzpotenziale an schwächer ausgelasteten Standorten besser ausgeschöpft.

4. Segmentierung für gezielte Kampagnen nach dem Besuch

Besucherstromanalyse endet nicht mit dem Verlassen des Parks. Die gewonnenen Daten können (sofern DSGVO-konform und mit Zustimmung der Gäste erhoben) auch zur Segmentierung für Nachfass-Kampagnen und Kundenbindung genutzt werden.

Mögliche Maßnahmen:

  • Dankesmail mit personalisierten Empfehlungen („Beim nächsten Besuch: 10 % auf Ihr Lieblingsmenü“)
  • Erinnerung an Attraktionen, die nicht besucht wurden („Sie haben die neue Show verpasst? Hier gibt’s einen exklusiven Gutschein beim nächsten Besuch“)
  • Angebot für Jahreskarte oder Saisonpass auf Basis der Aufenthaltsdauer („Ihr Tagesbesuch hat sich gelohnt - wie wäre es mit einer Saisonkarte zum Vorteilspreis?“)

Beispiel:

Ein Gast mit hoher Aufenthaltsdauer, mehreren Käufen und Nutzung vieler Angebote erhält eine Woche nach dem Besuch ein exklusives Angebot für eine vergünstigte Saisonkarte. Die Conversion-Rate solcher Kampagnen liegt erfahrungsgemäß deutlich über klassischen Newsletter-Promotions.

5. Marketingplanung langfristig verbessern

Langfristig hilft die systematische Auswertung von Besucher- und Konsumverhalten dabei, das gesamte Marketing nachhaltiger zu gestalten. Wer weiß, wann welche Zielgruppen den Park besuchen, wie sie sich verhalten und was sie erwarten, kann besser planen:

  • Welche Kampagnen funktionieren in der Ferienzeit besser - welche außerhalb?
  • Welche Angebote brauchen keine Werbung mehr, weil sie sich selbst tragen?
  • Welche Kundengruppen wurden bisher vernachlässigt?
  • Welche Events erzielen hohen Besuch, aber niedrigen Pro-Kopf-Umsatz - und warum?

Das Marketing wird dadurch nicht nur effektiver, sondern effizienter - mit besserem ROI und gezielterem Mitteleinsatz.

Fazit: Intelligentes Marketing beginnt mit Verständnis

Besucherstromanalyse schafft die Grundlage für ein zielgerichtetes, datenbasiertes Marketing, das auf tatsächlichem Verhalten basiert - nicht auf Vermutungen. Wer versteht, was Besucher wann, wo und wie tun, kann Angebote personalisieren, Kommunikation präzisieren und den Umsatz pro Gast systematisch steigern.

In einer Welt, in der Freizeitparks mit Online-Shops, Streaming-Angeboten und Erlebnisgastronomie konkurrieren, ist das persönliche, individuelle Erlebnis ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Die gute Nachricht: Die technischen Grundlagen dafür sind heute einfacher umzusetzen als je zuvor - mit modernen Kassensystemen wie KORONA, digitalen Touchpoints und intelligenter Datenauswertung.

Mit dieser Artikelreihe wollen wir zeigen, wie Parks mit überschaubarem Aufwand den Schritt in die datenbasierte Parksteuerung und Kommunikation gehen können - und warum sich dieser Schritt lohnt.