Besucherströme verstehen - Wie Freizeitparks mit smarter Technologie Erlebnis, Effizienz und Umsatz optimieren

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Warum Besucherstromanalyse heute entscheidend ist

Der wirtschaftliche Erfolg eines Freizeitparks hängt längst nicht mehr nur von großen Attraktionen, sauberen Wegen und freundlichem Personal ab. In einer digitalisierten Welt erwarten Gäste nicht nur Unterhaltung, sondern auch Komfort, Individualität und reibungslose Abläufe. Genau hier kommt ein Thema ins Spiel, das für viele Parkbetreiber noch neu ist - aber in den kommenden Jahren zur zentralen Managementaufgabe werden wird: die systematische Analyse von Besucherströmen.

In dieser Reihe zeigen wir, wie Freizeitparks mit einfach umsetzbaren Mitteln und der richtigen digitalen Infrastruktur ein besseres Verständnis für das Verhalten ihrer Gäste gewinnen - und daraus konkrete operative und wirtschaftliche Vorteile erzielen.

Zunächst geht es um die Grundlagen: Was ist Besucherstromanalyse, warum gewinnt sie gerade jetzt stark an Bedeutung - und welche Vorteile bietet sie für Freizeitparkbetreiber?

Was bedeutet Besucherstromanalyse im Freizeitpark?

Unter Besucherstromanalyse versteht man die gezielte Erfassung und Auswertung von Bewegungs- und Verhaltensdaten der Besucher im Park. Ziel ist es, zu verstehen, wann sich welche Gäste wo im Park aufhalten, wie lange sie verweilen, welche Wege sie nutzen, welche Angebote sie wahrnehmen - und welche nicht.

Diese Informationen helfen dabei, betriebliche Abläufe besser zu planen, Verkaufschancen zu erkennen, Engpässe zu vermeiden und insgesamt ein stimmigeres Besuchserlebnis zu schaffen.

Entscheidend dabei: Es geht nicht um personenbezogenes Tracking oder invasive Überwachung, sondern um die anonymisierte Auswertung von Besucherinteraktionen - zum Beispiel über das Scannen von Eintrittstickets an Kassen oder Verkaufsstellen.

Ein einfaches Prinzip: Ticket-Scanning an Kassen

Eine besonders niederschwellige und effektive Methode zur Erfassung von Besucherbewegungen ist das Scannen von Eintrittstickets an gastronomischen Verkaufsstellen, Souvenirshops oder anderen Point-of-Sale-Bereichen. Parks, die moderne Kassensysteme wie KORONA einsetzen, können problemlos die Tickets der Gäste beim Kauf erfassen - etwa durch einen Barcode- oder QR-Code-Scan.

Ein typisches Beispiel: Besucher erhalten beim Vorzeigen oder Scannen ihres Tickets an einer Snackbar 5 % Rabatt auf ihre Bestellung. Im Hintergrund wird diese Transaktion im System mit einem Zeitstempel und dem Standort der Verkaufsstelle verknüpft. Wird das Ticket später in einem Shop erneut gescannt, entsteht ein zweiter Datenpunkt - ebenfalls mit Ort und Uhrzeit.

Mit jedem zusätzlichen Scan entsteht ein klareres Bild davon, wie sich Besucher innerhalb des Parks bewegen und verhalten. Das Ganze geschieht anonymisiert und datenschutzkonform, denn es werden keine personenbezogenen Daten gespeichert oder verarbeitet.

Warum ist das Thema gerade jetzt relevant?

Die Digitalisierung in Freizeitparks hat in den letzten Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. Self-Service-Kassen, mobile Apps, E-Tickets und Online-Buchungssysteme sind vielerorts bereits Standard. Die dafür notwendige Infrastruktur - Scanner, POS-Systeme, vernetzte Datenbanken - ist also vorhanden. Nur: Die vorhandenen Daten werden oft nicht konsequent genutzt.

Genau das ändert sich jetzt. Auf den letzten IAAPA-Messen, unter anderem in Orlando und Wien, war das Thema Besucherstromanalyse eines der meistgefragten Gesprächsthemen. Parkbetreiber suchen nach Wegen, mit einfachen Mitteln bessere Entscheidungen zu treffen - ohne zusätzliche Kosten für teure Sensorik oder neue Softwaresysteme.

Die Idee: Daten, die ohnehin bereits im System entstehen - beispielsweise bei einem Kaufvorgang -, sollen so ausgewertet werden, dass daraus fundierte Erkenntnisse über das Besucheraufkommen und -verhalten entstehen. So lässt sich nicht nur der Betrieb effizienter steuern, sondern auch gezielt auf die Erwartungen der Gäste eingehen.

Praxisbeispiel: Ein Park mit Ticket-Scanning-Strategie

Ein mittelgroßer Themenpark in Deutschland hat im letzten Jahr begonnen, an allen Kassen der Gastronomie und Shops das Scannen der Eintrittstickets aktiv zu bewerben. Besucher erhalten bei jedem Scan automatisch 5 % Nachlass auf ihre Bestellung.

Die Auswirkungen waren bereits nach wenigen Wochen spürbar:

  • Rund 80 % der Besucher nahmen das Angebot an und scannten ihr Ticket an mindestens zwei Verkaufsstellen.
  • Die Analyse der Daten zeigte, dass bestimmte Gastronomiestandorte fast ausschließlich von Besuchern genutzt wurden, die über einen bestimmten Weg durch den Park kamen - was zu konkreten Verbesserungen in der Wegführung führte.
  • Ein bislang schwach frequentierter Shop am Rande des Parks erhielt nach gezielten Maßnahmen wie Rabattaktionen und besserer Beschilderung eine deutlich höhere Laufkundschaft und 25 % Umsatzplus.
  • Die Personalplanung wurde angepasst, da bestimmte Stoßzeiten an Verkaufsstellen nun verlässlich identifiziert werden konnten.

Diese Verbesserungen basierten nicht auf teuren Tools oder langwierigen Studien - sondern auf der konsequenten Nutzung von Informationen, die ohnehin vorhanden waren.

Welche Vorteile bietet Besucherstromanalyse für Freizeitparks?

Die systematische Analyse von Besucherströmen eröffnet eine Vielzahl an praktischen Möglichkeiten - sowohl im täglichen Betrieb als auch in der langfristigen Entwicklung des Parks:

Effizientere Personalplanung

Durch die Auswertung von Besucherfrequenzen lassen sich Stoßzeiten und ruhige Phasen besser vorhersehen. Das Personal kann gezielter eingesetzt werden, was nicht nur die Servicequalität erhöht, sondern auch die Personalkosten optimiert.

Verbesserte Angebotsplatzierung

Wenn bekannt ist, welche Bereiche des Parks von besonders vielen Besuchern frequentiert werden, können Shops, Snackstände oder temporäre Verkaufsaktionen gezielt dort platziert werden, wo sie die höchste Sichtbarkeit und Wirkung entfalten.

Gezielte Besucherlenkung

Wird festgestellt, dass bestimmte Wege oder Attraktionen überfüllt sind, während andere unterausgelastet bleiben, können gezielte Maßnahmen zur Besucherlenkung ergriffen werden - etwa durch Hinweisschilder, Push-Nachrichten über die Park-App oder zeitlich limitierte Aktionen an weniger frequentierten Orten.

Höherer Umsatz durch Cross- und UpsellingDurch die Kenntnis der Besucherwege lassen sich gezielt Cross-Selling-Angebote platzieren. Wer aus einer Achterbahn kommt, hat möglicherweise Appetit auf einen Snack. Wer sich in der Nähe des Ausgangs aufhält, könnte mit einem Last-Minute-Souvenir-Angebot angesprochen werden.

Fundierte Investitionsentscheidungen

Die Entscheidung, wo neue Attraktionen, Shops oder gastronomische Angebote entstehen sollten, kann auf Basis realer Nutzungsdaten getroffen werden - nicht nur aus dem Bauchgefühl heraus.

Mehr Gästezufriedenheit

Weniger Wartezeiten, besser platzierte Angebote und ein flüssigerer Parkablauf führen direkt zu einem positiveren Erlebnis. Und genau das ist in Zeiten von Online-Bewertungen und Weiterempfehlungen entscheidend.

Fazit: Daten nutzen, die schon da sind

Besucherstromanalyse ist kein Nischenthema für Technikspezialisten - sondern ein praxisnahes Instrument für jeden Freizeitpark, der seine Abläufe optimieren und das Besuchererlebnis verbessern möchte. Moderne Lösungen wie die von Toucantix, die auf der technologischer Grundlage von COMBASE basieren, bieten die technischen Voraussetzungen, um mit minimalem Aufwand maximale Einsicht zu gewinnen. In Kombination mit einer durchdachten Strategie (zum Beispiel durch Ticket-Scanning mit Anreizen) entsteht ein echter Mehrwert - für Betreiber und Besucher gleichermaßen.

Demnächst zeigen wir, wie sich ein solches System konkret in den Parkalltag integrieren lässt: Von der Technik über die Prozesse bis hin zur Kommunikation mit dem Besucher.